66. Trachtenwallfahrt des Chiemgau-Alpenverbandes nach Raiten

25.05.2017
„Net grod redn – sondern mitdoa und a vorleben!“
Beschreibung
Schleching – Zum 66. Mal pilgerten die Wallfahrer aus den 23 Trachtenvereinen des Chiemgau-Alpenverbandes an Christi-Himmelfahrt in zwei langen Zügen von Unterwössen und Schleching nach Raiten zur Wallfahrtskirche „Maria zu den sieben Linden“. Den Zug begleiteten die stellvertretende Landrätin Resi Schmidhuber, der Gauehrenvorstand Otto Dufter, der Erste Gauvorstand Peter Eicher und der zweite Vorstand vom Verband Ingau Pankraz Perfler. Für alle Bürger seien die Bürgermeister Josef Loferer (Schleching), Ludwig Entfellner (Unterwössen) und Andreas Scheck (Marquartstein) genannt. Die Schlechinger Böllerschützen begrüßten jeden ankommenden Verein.
„1948 entstand auf der Herreninsel in 13 Tagen unser Grundgesetz“ sagte der Gauvorstand Miche Huber und zitierte Umfragen, wonach Deutschland in den letzten Jahren weltweit das beliebteste Land ist. Das Fundament hierzu ist das Ergebnis guter Politik, die sich an Menschenrechten und Meinungsfreiheit orientiert, wie es im Grundgesetzt festgeschrieben wurde. „Ein einiges, auf Werte orientiertes Europa mit offenen Grenzen, bringt die Menschen zusammen und schafft gegenseitiges Verständnis. Grenzen zu öffnen, um sich kennen zu lernen ist nicht zuletzt der Grund für über 70 Jahre Frieden“ war seine Meinung. Hierin sah er den Grund für das Zusammenkommen an diesem Tag und dafür zu beten, dass es so bleibt.
Er mahnte an, auf die Fahnen -die links und rechts den Altar schmückten- zu schauen „darauf stehen unsere Leitlinien, verankert mit dem christlichen Glauben: des sand unsere Wurzeln!“ Die Tracht zu erhalten und die Bräuche zu pflegen stärkt das Heimatbewusstsein und fördert die Identität, führte Miche Huber weiter aus und appellierte zum Schluss an die Trachtler „Net grod redn, sondern mitdoa und a vorleben!“
Pfarrer Josef Steindelmüller aus Hittenkirchen zelebrierte mit Pfarrer Martin Straßer den Gottesdienst an einem Freialtar am Kirchbichl. In seiner Ansprache erinnerte er, Gott zu danken für den Frieden, den die Menschen hier in ihrer Heimat genießen dürfen. Bei der 66. Trachtenwallfahrt freute sich der Pfarrer über den zahlreichen Besuch und musste an den Songtext von Udo Jürgens denken „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“ und meinte, dass die Wallfahrt dann ja noch eine lange Zukunft vor sich hat.
Seine weitere Ansprache begann er mit dem Erzählen eines Witzes, den er als Parabel aufzeigte über die weltliche Vorstellung der Menschen, wie es im Himmel sei. Das Fest Christi Himmelfahrt ist die Rückkehr Jesu zu seinem Vater im Himmel. Aber der Himmel ist eine Dimension, die die weltliche Vorstellung sprengt, das Leben im Himmel verwandelt es in eine neue Wirklichkeit. Darin können die Menschen Hoffnung finden im Leid. Der Himmel ist fern und doch ganz nah in der Fülle es Lebens, im Glück und in der Freude, führte er weiter aus.
Gauvorstand Miche Huber schloss mit einem Dank an alle Beteiligten, die zum Gelingen der Trachtenwallfahrt beigetragen haben, ein besonderer Dank ging an die Raitener Dorfgemeinschaft, die alles wieder liebevoll hergerichtet hatten.
Musikalisch gestalteten die Messe nach langer Tradition die „Musikkapelle Schleching“ unter Leitung von Walter Reisenauer, die „Schlechinger Sänger“ und die „Schlechinger Alphornbläser“.
Pfarrer Josef Steindelmüller gedachte am Soldatenkreuz der Verstorbenen. Die Feier klang mit der Bayernhymne aus. wun
Fotos Uwe Wunderlich
Zug der Trachtler zum Kirchbichl
Zug der Trachtler zum Kirchbichl
Freialtar auf dem Kirchbichl
Von links Pfarrer Steindelmüller, Pfarrer Straßer, am Rednerpult Miche Huber
Trachtler auf dem Kirchbichl
Trachtler auf dem Kirchbichl
Schlechinger Alphornbläser auf dem Kirchbichl
mit den Fahnenabordnungen
Soldatenkreuz