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Der Bürgermeister informiert – Erweiterung Freifläche Kindergarten + künftige Mittagsbetreuung Schule – April 2024

Ursprünglich als sehr gute Idee empfunden, aber leider zwischenzeitlich kleingeredet und das Haar in der Suppe gefunden. So könnte man die aktuelle Situation hinsichtlich der Erweiterung der Freifläche am Kindergarten bezeichnen.
Eine sehr gute Sache ist es immer noch und es gibt eigentlich auch nur Gewinner. Nun von Anfang an.
Bei der beabsichtigten Erweiterung der Freifläche gab es vorab ein Gespräch mit einem Grundstücksnachbar, welcher seine Immobilie für touristische Zwecke erweitert/umbaut. Hier war die Bitte, ob denn nicht ein Teil der Freifläche des Kindergartens aus der Bespielung genommen werden kann damit eine gewisse räumliche Distanz zu der Immobilie entsteht. Hier handelt es sich um ca. 100qm welche derzeit vom Kindergarten in der Bespielung ist. Gleichzeitig bekommen wir an anderer Stelle insgesamt weit über 400qm dazu. In der Konsequenz bedeutet dies, wir geben 100qm ab und haben dann künftig mehr als 400qm Freifläche für den Kindergarten. Was meiner Meinung nach ein sehr dickes Plus für die Kinder ist. Leider hat dies nun aber dazu geführt, dass hier ein paar Halbwahrheiten rumgeistern. Diese möchte ich an dieser Stelle entkräften.
Ja es ist richtig, dass intensive Gespräche mit den direkten Grundstücksnachbarn geführt wurden. Auch wenn Kinderlärm nach geltenden Recht kein Lärm im Sinne des Bundesimmissionsschutzgesetzes ist, wird es lauter als vorher. Und hier ist es gutes Recht der Nachbarn, sich hierzu mit der Gemeinde abzusprechen. Ich denke, dass die Gespräche sehr konstruktiv verlaufen sind und wir hier einen guten Kompromiss erzielen konnten. Die Fläche unter dem Baum, welcher übrigens erhalten bleiben soll, wird lediglich von stationären Spielgeräten freigehalten, steht aber den Kindern als Freifläche zum Aufenthalt selbstverständlich im Rahmen der regulären Öffnungszeiten zur vollen Verfügung. Unter dem Baum würden wir in Absprache mit der Kindergartenleitung gerne Bänke aufstellen. Der Baum dient uns als Sonnenschutz und so wäre es unsinnig, den Bereich auszuklammern. Die übrige Fläche wird in Absprache mit der Kindergartenleitung gestaltet. Alles kann, nichts muss.
Mir als Bürgermeister ist es wichtig, allen Befindlichkeiten bestmöglich Rechnung zu tragen. Denen der Kinder, aber auch denen der angrenzenden Nachbarschaft. Aus diesem Grund denke ich, dass der gefundene Kompromiss ganz gut gelungen ist. Bei sämtlichen Planungen war die Kindergartenleitung bestmöglich mit eingebunden.
Ich persönlich finde es schade, wenn immer alles zerredet wird. Sei es aus verletzter Eitelkeit, aus einer anderen politischen Überzeugung heraus oder einfach weil ich dagegen bin wo andere dafür sind. Das Ganze gipfelt dann noch darin, wenn gezielt Halbwahrheiten verbreitet werden und andere in Misskredit gebracht werden.
An dieser Stelle darf ich wirklich alle darum bitten, sich konstruktiv einzubringen. Es ist niemanden geholfen, wenn mehr übereinander als miteinander geredet wird.

Was die künftige Mittagsbetreuung der Schulkinder angeht, darf ich ebenfalls nachfolgend kurz skizzieren. Derzeit befindet sich die Mittagsbetreuung der Schulkinder im Kindergarten in Form eines Hortes. Durch die gesetzlichen Vorgaben sind wir ab 2026 verpflichtet, eine Nachmittagsbetreuung zu gewährleisten. Dies ist u.a. auch der Grund, warum die Grundschule in den nächsten Jahren zum Teil massiv umgebaut und saniert wird. Beabsichtigt ist, dass die Schulkindbetreuung ab Fertigstellung in den Räumlichkeiten der Grundschule stattfindet. Also voraussichtlich ab 09/2025. Bis zu diesem Zeitpunkt bleibt alles beim Alten. Ab diesem Zeitpunkt erfolgt die Schulkindbetreuung entsprechend den erst ab 2026 vorgeschriebenen gesetzlichen Regelungen. Also max. 20 Schließtage und eine Betreuung an fünf Werktagen die Woche. Lediglich die Form der Betreuung findet nicht in Form eines Hortes, sondern in Form einer Mittagsbetreuung statt. Sicherlich kann man hier jetzt über die Qualität und alles Mögliche diskutieren, jedoch ist eine Hortlösung zu keinem Zeitpunkt zur Diskussion gestanden, da der Gemeinderat schon 2021 den Beschluss gefasst hat, die offene Ganztagesschule als Betreuungsform zu wählen. Nachdem nunmehr der Fördergeber die Möglichkeit eröffnet hat, die gleichen Fördergelder abzurufen, wenn anstatt der offenen Ganztagesschule die Mittagsbetreuung gewählt wird, fanden als Folge hieraus intensive Gespräche mit der Schulleitung der Grundschule statt. Dies hat uns dazu bewogen, nunmehr die Mittagsbetreuung zu wählen. Hier stehen nicht nur finanzielle Aspekte im Vordergrund, sondern auch die Tatsache, dass das notwendige pädagogische Fachpersonal beim derzeitigen Fachkräftemangel im Bereich Kindergarten/Schulkindbetreuung in Form der offenen Ganztagesschule nicht oder nur äußerst schwierig gefunden bzw. ersetzt werden kann. Aber auch die Verantwortung bei der Führung des Betreuungsangebotes spielt hier eine Rolle. Wäre bei der offenen Ganztagesschule die Verantwortung vollumfänglich bei der Schulleitung, hat bei der Mittagsbetreuung der Träger nunmehr die rechtliche Verantwortung.
In den kommenden Tagen werden Gespräche mit einem möglichen Träger geführt. Wir hoffen hier eine tragfähige Lösung finden zu können welche Synergieeffekte nutzt und von Dauer angelegt ist. Ich möchte an dieser Stelle einem möglichen Vorwurf entschieden entgegentreten, dass mir, dem Gemeinderat oder auch der Verwaltung das Wohl unserer Kinder nicht ausreichend am Herzen liegt. Dem ist definitiv nicht so. Es müssen aber auch Entscheidungen getroffen werden, welche der finanziellen Leistungsfähigkeit der Gemeinde und ergänzend hierzu dem Bedürfnis der Eltern auf eine hochwertige und verlässliche Kinderbetreuung Rechnung trägt. Auch hier kann wieder ausgiebig und treffend diskutiert werden. Es wurde eine Entscheidung getroffen. Wer hier im Nachgang wieder den Vorwurf bringt, er wurde nicht ausgiebig und vollumfänglich informiert, der muss sich vielleicht selbst die Frage stellen: habe ich mich überhaupt selbst informiert und habe ich überhaupt die richtigen Fragen gestellt?
Ich kann es nur immer wieder erneut anbieten – bei Fragen zu konkreten Themen sich bei der Gemeinde zu informieren. Wir, meine Verwaltung und ich wissen natürlich auch nicht immer alles auf Anhieb, aber wir informieren uns bei Fachstellen und führen viele Gespräche um die Vielzahl der Themen bestmöglich vorzubereiten. Und auch uns passieren Fehler. Aber das ist menschlich. Wo gehobelt wird, fliegen nun mal Späne. In den wenigsten Fällen wird die Welt untergehen. Nur wenn sofort der Untergang des zivilisierten Abendlandes heraufbeschwört wird, werden nur Emotionen geschürt und geholfen ist niemanden.
Auch wenn ich Gefahr laufe mich zu wiederholen: Bitte lasst uns miteinander reden, nicht übereinander.