Geschichte

Kelten, Römer und Ritter unterwegs auf den Saumpfaden entlang der Ache

Die Geschichte von Schleching

Die Geschichte Schlechings lässt sich bis in die prähistorische Zeit zurückverfolgen – zurück bis in die Zeit der Illyrer und Kelten um 1000 – 800 v. Chr. In der Römerzeit waren die Saumwege auf den Höhen beiderseits der Ache wichtige Übergänge von Süden nach Norden zur römischen Siedlung Bedaium, dem heutigen Seebruck am Chiemsee. Sie verliefen im Osten über den Streichen bzw. dem wieder begehbar gemachten „Samerweg“ und im Westen über den heutigen „Schmugglerweg“.

Im Mittelalter transportierten die Schlechinger „Samer“ über diese beiden Saumwege zu Fuß oder mit ihren Pferden allerlei Güter, wie Wein und Salz. Ein Saum war die maximale Last eines Pferdes. Diese historischen Wurzeln werden durch eine Gruppe von als Samer verkleideten Dorfbewohnern bis heute bei besonderen Festen und Märkten immer wieder erlebbar gemacht.

Die geschlossene Besiedelung des Schlechinger Raumes erfolgte im 8./9. Jahrhundert, als die Franken gegen Osten zogen und die Bajuwaren – zuletzt von Herzog Tassilo III. regiert – unter ihre Herrschaft brachten. Anhaltspunkte dafür liefern uns die fränkischen Kirchenpatrozinien St. Remigius in Schleching und St. Martin in Unterwössen sowie der ursprüngliche Name des echten „ing-Ortes“ Schleching: Slehingin. Demnach war Schleching die Siedlung der Leute des „Sleho“.


 (© Autor: Hartmut Rihl)

Wappen

Wappenbeschreibung

Im goldenem Feld die Halbfigur des heiligen Bischofs Remigius in blauem Pluviale mit dem goldenen Pedum in der Linken und einem Ölgefäß, über dem ihm eine weiße Taube zufliegt, in der Rechten.

Altes Wappen

Neues Wappen

Wappengeschichte

Der heilige Remigius ist der Patron der Pfarrkirche und des Dorfes Schleching. Der Heilige wurde als Wappenfigur gewählt, um an das hohe Alter des Ortes und die Christianisierung des bajuwarischen Gebietes durch fränkische Missionare an der Wende vom 8. zum 9. Jahrhundert zu erinnern. Ein Aspekt war auch, durch die Heiligenfigur einen sinnfälligen Bezugspunkt für den Heimatkundeunterricht zu schaffen. In der Zeit des Nationalsozialismus waren Heilige in Ortswappen nicht gern gesehen. Auch das Schlechinger Wappen wurde 1938 beanstandet und sollte abgeändert werden. Das Vorhaben gelangte aber nicht zur Durchführung.